Zu BIRDS, Robert Bösch
Mit dem Buch BIRDS ist für mich ein über mehrere Jahre dauernder Weg in eine abstrakte und experimentelle Welt der Fotografie zum Ziel gekommen. Sowohl beim Buch NOT SEEN, als auch bei BIRDS dienten mir die realen fotografischen Bilder nur noch als Rohmaterial für die Kreation neuer Bildwelten. Die aufwändigen und fantastischen Siebdrucke von Lorenz Bögli bringen die abstrakten, reduzierten Bilder perfekt zur Geltung.
Auch wenn ich der «richtigen» Fotografie verbunden bleibe – das Suchen nach Bildern in der realen Welt, ist für mich das, was Fotografie letztlich ausmacht, und was mich an der fotografischen Tätigkeit begeistert - so fasziniert mich eben auch das Kreieren neuer Bilder und neuer Bildsprachen.
NOT SEEN war für mich der erste konsequente Schritt in die Welt der Bildkreationen gewissermassen nach dem Akt des Fotografierens. Bei der Arbeit an jenem Buch habe ich begriffen, dass Vögel ein ideales Motiv für abstrakte, grafische Bilder sind. Wohl, weil Vögel sich optisch nicht im Chaos der Welt verlieren, wie alle anderen Erdenbewohner, sondern, weil sie sich - losgelöst von allem - als abstrakte Grafiken vor weitem Himmel und über glatten Wasserflächen perfekt abheben. Vögel gehören eben nicht ganz zu dieser Welt.
Wenn ich den Flug der Vögel beobachte, kann ich mich eines Gedankens nie erwehren: Vögel wissen was sie tun.